Hermannteig war in den 1980ern ein wahrer Kult-Teig. Man nutze ihn viel und teilte ihn mit Freunden. Wie auch beim herkömmlichen Sauerteig, kann der Hermann-Teig, einmal angesetzt, geteilt, vermehrt und verbraucht werden.
- Was ist ein Hermannteig?
- Rezept und Herstellung des Hermannteigs
- Für welches Gebäck nimmt man den Hermannteig?
Was ist ein Hermannteig?
Unter dem Begriff Hermannteig versteht man eine Art Sauerteig, den man selbst ansetzt. Diesen Hermann-Teig nutzt man vor allem für süße Gebäcke und Kuchen. Er gibt ihnen einen leicht säuerlichen Geschmack. Dieser entsteht durch Milchsäurebakterien, die während des Anzüchtens des Hermannteigs entstehen.
Jedoch ist dieser Teig dann nicht so sauer, wie man es von einem klassischen Sauerteig kennt. Man kennt den Hermann auch unter den Namen Glückskuchen, Glücksbrot oder Vatikanbrot.
Der größte Unterschied aber zum Sauerteig ist, dass der Hermann auch mit Milch statt nur mit Wasser angesetzt wird und dass man Hefe, wie auch Zucker dazu gibt. Das ist auch der Grund, warum er perfekt zu Gebäcken und Kuchen passt. Aber natürlich gelingen auch Brote mit ihm.
Rezept und Herstellung des Hermannteigs
Einen Hermannteig zu machen ist recht einfach. Er wird zumeist aus dem normalen Weizenmehl Type 405 gemacht und er benötigt nur etwas Zeit.
Am ersten Tag macht man einen Ansatz aus 100 g Mehl, 150 ml lauwarmen Wasser, 25 g Zucker und 10g Hefe.
Das alles wird gut miteinander vermischt, sodass man einen glatten Teig bekommt. Den Teig gibt man dann in das Gefäß mit Deckel. Nun verschießt man das Glas und stellt es an einen warmen Ort bei Zimmertemperatur. Dort verbleibt er dann 2 Tage.
Nach dieser Zeit kommt das Glas in den Kühlschrank. Dort lässt man ihn noch weitere 2 Tage gären. In dieser Zeit sollte der Teig einmal täglich umgerührt werden. Immer daran denken einen Holzlöffel (oder Plastik) zu benutzen.
Am 5. Tag füttert man nun den Hermann, indem man ihm 150 ml Milch, 150 g Zucker und 100 g Mehl zugibt und gut miteinander verrührt. Die nächsten 2 Tage verbleibt er weiterhin im Kühlschrank und wird einmal täglich umgerührt.
Am 8. Tag bekommt Hermann wieder etwas zum Futtern, nämlich 150 ml Milch, 150 g Zucker und 100 g Mehl. Diese werden wieder gut vermischt und dann weiter im Kühlschrank stehen gelassen.
Die kommenden 4 Tage wird der Hermann-Teig nur einmal täglich umgerührt, sonst passiert nichts.
Am 13. Tag ist es geschafft. Nun kann man den Hermannteig in 4 gleiche Portionen aufteilen und sie entweder zum Backen verwenden und/ oder neu ansetzen, verschenken oder weiter teilen. So kann man ihn über einen sehr langen Zeitraum pflegen (wie oben beschrieben weiter füttern und stehen lassen)
Man benötigt, um einen Hermann- Teig zu machen, folgende Dinge: ein größeres Weckglas ca. 1,5 l mit Deckel oder ein anderes Gefäß dieser Größe (aber bitte kein Metall), eine Waage, einen Messbecher, Mehl, Milch, Wasser, Zucker, Hefe, einen Holzlöffel zum Vermischen der Zutaten und einen ruhigen Ort.
Für welches Gebäck nimmt man den Hermannteig?
Der Hermannteig findet vor allem bei der Zubereitung von süßen Gebäcken Verwendung. Ob Marmorkuchen, Obstkuchen, Muffins, süße Hörnchen oder Hefezöpfe, der Hermann-Teig kann überall mit einbezogen werden.
Man gibt ihn einfach beim Verarbeiten des jeweiligen Rezeptes mit dazu. Aber auch Brote kann man wunderbar mit ihm backen. Mediterrane Brote z. B. Ciabatta mit getrockneten Tomaten oder Oliven gelingen ganz toll mit einem Anteil vom Hermann-Teig im Ciabattateig.
Aber auch in Dinkel- oder Roggenbrote kann man etwas von ihm einarbeiten. So kann das Aroma sich voll im Gebackenen entfalten. Und nicht vergessen; auch süße Brötchensorten mit zum Beispiel Buttermilch, Joghurt oder Quark, werden besonders gut mit dem Hermannteig! Einfach mal ausprobieren und genießen.
Rezepte Für Hermann-Kuchen findet ihr hier: https://gut-knut.de/Rezepte/hermann-kuchen/
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Meine Spezialität ist ja Roggenbrot mit Sauerteig. Aber ein Hermannkuchen ist auch sehr lecker. Das ist auch eine super Sache zu Ostern!